Hauptdezernentin Eva Schultenkämper überreichte Gadaimorad Moradi (l.) und Andre Amend die Belobigung des Landes NRW für ihre Rettungstat

Mutter und Kind vor Flammen gerettet Staatliche Anerkennung für die Retter

Diesen Tag im August 2021 werden die Nachbarn ebenso wenig vergessen wie Gadaimorad Moradi. Er war auf dem Weg zu einem Freund, als er bemerkte, dass Rauch aus einem Wohnhaus an der Straße Am Sternenfeld in Mönchengladbach drang. Den hatte auch Nachbar Andre Amend bemerkt. Geistesgegenwärtig drehte er die Gaszufuhr in seinem Haus ab, besorgte gemeinsam mit Moradi eine lange Leiter, die weitere Nachbarn schnell zur Verfügung stellten und kletterte zum Wohnungsfenster im Obergeschoss, an dem die Bewohnerin mit ihrem Kleinkind stand. Feuer und Rauch versperrten der Frau den Zugang zur Wohnungstür und anderen Rettungswegen. Nachdem dank des schnellen und bedachten Einsatzes der Helfer das Kind über die Leiter in Sicherheit gebracht worden war, konzentrierten sie sich auf die Mutter, die schließlich auf demselben Weg den sicheren Boden erreichte.

Wie genau die Rettung gelang, können die Beteiligten nicht im Detail rekonstruieren. „Wir haben in dieser Situation einfach reagiert“, beschreibt Andre Amend dieses dramatische Ereignis.

Die Feuerwehr, die wenig später eintraf und den Brand, der wohl durch einen Kurzschluss ausgelöst worden war, löschte, ist sehr sicher: Der spontane Einsatz der Helfer hat Mutter und Kind das Leben gerettet. Ein großes Lob folgte jetzt auch von anderer Stelle: Auf Vorschlag der Stadt Mönchengladbach und im Namen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen sprach Eva Schultenkämper, Hauptdezernentin in der Bezirksregierung Düsseldorf, den Rettern eine öffentliche Belobigung aus und überreichte ihnen die Landesurkunden. Andre Amend und Gadaimorad Moradi konnten die Auszeichnungen in Düsseldorf in Empfang nehmen, die helfende Unterstützung Anna und Hermann Samaai erhielten sie jetzt in ihrer Heimatstadt. „Ich freue mich sehr, diese Urkunde im Namen des Landes überreichen zu dürfen“, sagt Eva Schultenkämper. „Sie alle haben sich ohne zu zögern für das Leben anderer eingesetzt.“

Für Gadaimorad Moradi hat der damalige Einsatz auch in anderer Hinsicht eine besondere Bedeutung: Sein Arbeitgeber stellt – unter anderem – Feuerschutz-Türen her. „Ich denke jeden Tag daran, dass wir damit Leben retten können“, sagt Moradi. „Das ist ein gutes Gefühl."